Hier erfahren Sie, wie Sie eine Zielgruppenanalyse im Marketing durchführen, um Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung optimal auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe auszurichten. (Lesezeit: 5 Minuten).
Bei der Zielgruppenanalyse im Marketing werden durch die Anwendung passender Marktforschungsmethoden umfassende Informationen über die (potentielle) Zielgruppe eines Produktes oder einer Dienstleistung gewonnen. Diese Informationen dienen als Grundlage zur systematischen Charakterisierung der Zielgruppe hinsichtlich verschiedener relevanter Merkmale wie demografischer Spezifika oder Besonderheiten im Kaufverhalten. Auf Basis dieser Zielgruppencharakterisierung kann schließlich das Produkt- oder Dienstleistungsmarketing optimal auf die Bedarfe und das Kauf- sowie Nutzungsverhalten der Zielgruppe ausgerichtet werden.
Als Methoden zur Zielgruppenanalyse kommen sowohl qualitative (zum Beispiel Gruppendiskussionen) als auch quantitative (in der Regel Umfragen) Forschungsansätze in Frage, die auch miteinander kombiniert werden können. Im Folgenden wird der Fokus primär auf die quantitative umfragebasierte Zielgruppenanalyse als spezifische Form der Kundenbefragung gelegt.
Das methodische Vorgehen bei der umfragebasierten Zielgruppenanalyse umfasst die folgenden Arbeitsschritte:
In vielen Fällen kann die zu untersuchende Zielgruppe bereits vor der eigentlichen Zielgruppenanalyse eingegrenzt werden. Bestimmte Produkte oder Dienstleistungen kommen beispielsweise von vornherein nur für bestimmte Marktsegmente in Frage (zum Beispiel Spielzeug für Kinder) oder die Marketingabteilung interessiert sich lediglich für eine nähere Betrachtung eines bestimmten Marktsegments (zum Beispiel potentielle Kunden, die bislang der Konkurrenzmarke verbunden sind). Falls eine Eingrenzung vor der Durchführung der Zielgruppenanalysen, zum Beispiel bei einem völlig neuen Produkt, nicht möglich ist, muss die zu analysierende Grundgesamtheit breiter gefasst werden. Die Bestimmung relevanter Käufer- oder Nutzergruppen erfolgt dann erst im Rahmen der Zielgruppenanalyse.
Zur näheren Charakterisierung der Zielgruppe sind in den meisten Fällen die folgenden Merkmale von Interesse:
Im Anschluss an die Definition der zu erhebenden Merkmale folgt die Entwicklung des konkreten Fragebogens. Hierbei werden die im vorherigen Schritt definierten Merkmale operationalisiert, das heißt in Form von geeigneten ausformulierten Fragen und Antwortoptionen messbar gemacht. Für die Datenerhebung stellt die Online-Umfrage bei der quantitativen Zielgruppenanalyse meist die Methode der Wahl dar. Der Feldzugang, also der Kontakt zu der zu befragenden Zielgruppe, kann dabei auf zwei Arten erfolgen:
Das Ziel der nachfolgenden statistischen Datenanalyse besteht darin, die wesentlichen Charakteristika der Zielgruppe herauszuarbeiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von verschiedenen Subgruppen zu identifizieren und mögliche Zusammenhänge zwischen Eigenschaften und Verhaltensweisen der Zielgruppen aufzudecken. Hierfür kommen je nach Bedarf verschiedene statistische Verfahren zum Einsatz:
Mittels einer Clusteranalyse lassen sich beispielsweise Personen mit ähnlichen Eigenschaften, Einstellungen oder Verhaltensweisen in homogene Gruppen zusammenfassen, die eine Typisierung verschiedener Kunden- oder Nutzertypen erlauben. Durch daran anschließende deskriptive Analysen kann ermittelt werden, was welchem Kunden- oder Nutzertyp besonders wichtig oder weniger wichtig ist. Zusammenhangsanalysen (zum Beispiel Chi²-Tests oder Korrelationsanalysen) können eingesetzt werden, um zu prüfen, ob bestimmte Merkmalsausprägungen das Kauf- oder Nutzungsverhalten beeinflussen (Wird ein Produkt mit zunehmenden Alter der Zielgruppe zum Beispiel seltener genutzt?). Welche Analyseschritte durchgeführt und welche Auswertungsverfahren eingesetzt werden, hängt im Wesentlichen vom Erkenntnisinteresse der Zielgruppenanalyse und den damit verbundenen Fragestellungen ab.
Die Ergebnisse der Zielgruppenanalyse dienen dem Marketing im Anschluss als Grundlage zur Anpassung der Marketingstrategie und für die zielgenaue Ansprache von verschiedenen Kunden(gruppen). Für die Produktentwicklung können dagegen Erkenntnisse zu zielgruppenspezifischen Bedarfen hinsichtlich bestimmter Produktfeatures von Interesse sein und zum Beispiel mittels Konzepttests validiert werden. Ein besseres Verständnis über die eigene Zielgruppe erlaubt nicht zuletzt, den Anforderungen und Bedürfnissen der eigenen Kunden besser zu entsprechen und so die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu erhöhen.
Um veränderten Marktbedingungen und einem möglichen Wandel von Einstellungen oder dem Konsum- und Nutzungsverhalten von Zielgruppen gerecht zu werden, kann es zudem sinnvoll sein, die Zielgruppenanalyse in regelmäßigen Abständen zu wiederholen oder direkt in Form eines kontinuierlichen Monitorings umzusetzen.
Sie möchten Ihre Kunden besser kennenlernen und eine eigene Zielgruppenanalyse durchführen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
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